Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Examensarbeit Fersterra

Päivölä Hauptgebäude (Sitz des "The Mathematics Program Of The Päivölä School")

Päivölä Hauptgebäude (Sitz des "The Mathematics Program Of The Päivölä School")

Päivölä Hauptgebäude (Sitz des "The Mathematics Program Of The Päivölä School")

Päivölä Hauptgebäude (Sitz des "The Mathematics Program Of The Päivölä School")

Fersterra 2012

Kooperation von Schule und Unternehmen am Beispiel Nokia

Auf eine Auswertung der Beschreibung des Programmes wird an dieser Stelle verzichtet, da sowohl die Beobachtungen als auch die Schüleraussagen für sich selbst stehen.

Abschließend soll zu der Hypothese Stellung genommen werden, dass die Koope-ration der Schule mit dem Unternehmen Nokia einen Einfluss auf die Motivation der Schülerinnen und Schüler hat. Zudem wird die Vermutung, dass die Möglich-keit in der Schule erworbenes Wissen in der Praxis anzuwenden einen positiven Einfluss auf die Motivation der Schülerinnen und Schüler in ihrem Lernprozess hat, besprochen.

Wie bereits angedeutet, hat das gesamte Programm einen positiven Einfluss auf die psychologischen Grundbedürfnisse der Schülerinnen und Schüler. Da das Programm sich aus der Kooperation mit mehreren Partnern zusammensetzt, ist eine konkrete Zuschreibung hinsichtlich des Einflusses kompliziert. Sicherlich bietet das Praktikum Möglichkeiten, sich mit modernen Technologien und realen Arbeitsaufträgen auseinanderzusetzen, andererseits ist auch das spezielle Konzept der Schule ein möglicher Grund, für die positive Entwicklung der Schülermotivation. Die Hypothese, dass die Möglichkeit das in der Schule erworbene Wissen im Praktikum anzuwenden, es damit in einen Kontext zu setzen und folglich die persönliche Motivation im Lernprozess zu erhöhen, besteht, wurde nicht bestätigt. Auf Grund der Aufschlüsselung der Unterrichtsinhalte und des im Praktikum vermittelten Wissens, sowie der Schüleraussagen wird deutlich, dass nur selten ein Transfer des Gelernten auf fachlicher Ebene stattfindet (Schüler 3 „There is actually not quite much to take from school here. If you think, we're doing quite different things here.“). Auf der anderen Seite werden Fähigkeiten im Bereich der Kommunikation oder Organisation als hilfreich in beiden Bereichen betrachtet (Schüler 3 “ Those soft skills again, those, they are easier to take from one place to another. Communication is perhaps one that you have learned and understand-ing people when they are speaking of different things.“). Auch ein logisches Denk-vermögen und Methoden im Umgang mit Problemen können übertragen werden. Ein Grund für die nicht vorhandene Möglichkeit des Transfers von Fachwissen kann auch durch die strikte Trennung von Praktikum und Schule bedingt sein. 74

Diese klare Trennung soll den Schülerinnen und Schülern ermöglichen, sich auf die jeweiligen Arbeiten zu konzentrieren. Somit besteht auch keine Konkurrenz der beiden Domänen, da mit dem Verlassen der jeweiligen Institution die Möglichkeit zum Weiterarbeiten an spezifischen Themen genommen wird.

Im Hinblick auf den Einfluss des Praktikums auf eine spätere Berufswahl ist fest-zustellen, dass die Schülerinnen und Schüler in der Regel keinen direkten Zu-sammenhang zwischen ihrer aktuellen Tätigkeit und ihrem Beruf oder Studium sehen. Andererseits ist ihnen bewusst, dass sie durch das Praktikum bereits wäh-rend ihrer Schulzeit einen Einblick in die erforderlichen Arbeitstechniken des Stu-diums bekommen und so zeitig einen Fokus setzen können. Die Motivation einer Tätigkeit im MINT-Bereich nachzugehen ist nicht höher als zu Beginn des Prakti-kums, jedoch wird der Übergang vom sekundären in den tertiären Bildungssektor durch die frühe Zusammenarbeit vereinfacht.

Abschließend ist festzustellen, dass die Einstellung der Schülerinnen und Schüler gegenüber der Schule und dem Praktikum sehr stark durch die sozialen Kontakte beeinflusst werden. Die Tatsache, dass sie sich innerhalb ihrer Gruppe und auch im Umgang mit Lehrerinnen, Lehrern und Projektleitern wohl fühlen, beeinflusst nach Meinung der Verfasserin die Motivation der Schülerinnen und Schüler posi-tiv. Die daraus zu ziehenden Schlüsse relativieren zwar den vermuteten positiven Einfluss des Praktikums auf die Einstellung der Schüler gegenüber dem Lernprozess, zeigen andererseits auf, dass es oft nicht viel mehr braucht, als eine förderliche Atmosphäre.

„I think it is like the people are chosen here to Päivölä so that they

really have something in common. So that they can get along. But

after all, it is fun to study here. I think this is not possible in many

other places.”

(Schüler 3)

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