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Abstract Heenemann

Heenemann, S. 2015: Chancen und Grenzen der Waldpädagogik für einen inklusionsorientierten Biologieunterricht.

Einleitung:

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entsteht ein neuer pädagogischer Zweig – die Waldpädagogik. Es handelt sich um eine waldbezogene Umwelterziehung, deren Anliegen es ist, die Öffentlichkeit an den Umgang mit dem Wald heranzuführen. Sie versteht sich im Rahmen der Bildung für nachhaltige Entwicklung. Grundlegend für die thematische Auseinandersetzung mit „Waldpädagogik“ in dieser Arbeit ist die Literatur von Bolay und Reichle (2013), welche die Waldpädagogik aus verschiedenen Perspektiven betrachtet.

Sie wird hauptsächlich von Forstleuten praktiziert, wodurch ein enger Bezug zur Umwelterziehung zwangsläufig gegeben ist. Die Waldpädagogik ist keine eigene pädagogische Fachrichtung – dafür müsste sie „mehr bieten als nur tolle Aktivitäten und interessante Wissensvermittlung über Wald und forstliches Handeln“ (Bolay & Reichle 2013, 1). Um diesen Anspruch erheben zu können, werden festgelegte Erziehungs- und Bildungsziele erforderlich.

Für die Verfasserin hat die Waldpädagogik im Laufe des Studiums für das Lehramt an Förderschulen an Bedeutung gewonnen und aufgrund der biologiedidaktischen Aspekte einen persönlichen Stellenwert eingenommen. Die enge Verbindung zur Biologie ist nicht zu verkennen und dadurch kann die Waldpädagogik für die berufliche Zukunft von Bedeutung sein. Aus diesem Grund wurde die Thematik für die Bearbeitung im Rahmen der wissenschaftlichen Hausarbeit ausgewählt. Da sich die Waldpädagogik den Menschen aller Altersklassen öffnet und ein ganzheitliches Lernen im Wald zu ermöglichen versucht (Bolay & Reichle 2013, 1), stellt sie in den Augen der Verfasserin ein alternatives Angebot zum regulären Unterrichten und somit zur Entwicklung einer inklusiven Unterrichtsgestaltung dar.

Einige Bildungseinrichtungen nehmen waldpädagogische Angebote in Anspruch und profitieren von einer kontinuierlichen Zusammenarbeit. Es stellt sich für diese Arbeit daraufhin die zentrale Frage:

Inwieweit kann Waldpädagogik einen inklusionsorientierten Biologieunterricht in seiner Entwicklung unterstützen?

Unterricht, ebenso der Biologieunterricht, befindet sich in stetiger Entwicklung. Anliegen dieser Arbeit ist es, die verschiedenen Aspekte der Waldpädagogik herauszuarbeiten und ihren Einfluss auf die Unterrichtsentwicklung sowie ihre Möglichkeiten, zu einem inklusionsorientierten Biologieunterricht beizutragen, zu diskutieren. Folgende Fragen lassen sich aus der zentralen Fragestellung ableiten und stehen im Mittelpunkt des Forschungsvorhabens:

Welche Ziele der Waldpädagogik werden im Biologieunterricht aufgegriffen?

Welche Fragen der Inklusion werden an die Waldpädagogik im Biologieunterricht gestellt?

Welche biologiedidaktischen Aspekte werden im Umgang mit der heterogenen Lerngruppe berücksichtigt?

[…]

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