Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Examensarbeit Müller

Müller, L. 2016: Schülervorstellungen über legale und illegale Drogen – eine Interviewstudie.

Abstract:

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit Schülervorstellungen über legale und illegale Drogen. Im Rahmen dieser Studie wurden 20 Schülerinnen und Schüler im Alter von 15 bis 16 Jahren befragt. Als Grundlage der Interviews wurde ein verkürzter Fragebogen der Bevölkerungsbefragung Oberösterreich 2003 genutzt.Aus den Ergebnissen geht hervor, dass die befragten Jugendlichen mit dem Wort Droge eher illegale Drogen als legale Drogen assoziieren. Mehrheitlich werden Cannabisprodukte und Crystal Meth als erste Assoziationen ausgesprochen. Bei direkter Nachfrage werden Nikotin und Alkohol als Drogen wahrgenommen. Andere legale Substanzen, wie Kaffee und Schmerzmittel werden seltener als Drogen begriffen. Der größte Anteil der Jugendlichen versteht unter dem Begriff Droge eine Gefahr für Leib und Leben. Außerdem werden Drogen häufig als Suchtmittel verstanden. Schülerinnen und Schüler gestehen im allgemeinen den illegalen Drogen ein weit höheres Gefahren – und Suchtpotenzial zu als den legalen Substanzen. Nikotin, als legales Genussmittel, wird ein sehr hohes Suchtpotenzial zugesprochen. Alkoholika werden von den Jugendlichen oft nach Alkoholgehalt geordnet eingestuft. Je höher der Alkoholgehalt, desto gefährlicher ist das Getränk. Außerdem beeinflusst die Wahrnehmung von Alkoholikern im Alltag die eigene Einstufung von Schnaps, Wein, Sekt und Bier nach Sucht – und Gefahrenpotenzialen.Jugendliche haben, wie allgemein behauptet kein besseres Wissen über Drogen. Es weisen die Jugendlichen, das beste Faktenwissen zu illegalen Substanzen auf, welche auch Cannabis, Ecstasy und weiteres konsumieren. Die Jugendlichen die keinen, einmaligen oder geringfügigen Kontakt mit illegalen Mitteln haben, weisen ein mittleres bis geringes Faktenwissen auf. Ihre Antworten zeigen, dass Mythen über Drogen und Sucht Bestand haben.Ebenso besteht ein starker Zusammenhang zwischen Wissen und Einstellung. Probanden mit gutem Wissen, weisen eine liberalere Einstellung zu illegalen Drogen auf als Probanden mit mittlerem und geringen Faktenwissen. Wodurch wird dieses Bild von (illegalen) Drogen geprägt? Neben den bestehenden Mythen, spielen Legalitätsstatus, Medien, Gesellschaft und Kultur eine tragende Rolle bei den Einschätzungen, was Drogen sind, wie gefährlich sie sind und warum Menschen diese zu sich nehmen. Die dadurch entstandenen Alltagsvorstellungen veranlassen Menschen dazu, zu denken, viel über Drogen zu wissen, was sich auf die jeweilige Einstellung, je nach reellem Wissensstand auswirkt.

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