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Examensarbeit Klopp

Klopp, D 2011

Umweltbildung im Naturpark Drömling

Ganz im Sinne DE SAINT-EXUPÈRYS Zitat „Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast“ bietet der Naturpark Drömling vor allem Kindern die Möglichkeit, Natur hautnah zu erleben und sich für diese zu begeistern. Dadurch erhofft sich die Naturparkverwaltung, dass Kinder und Jugendliche auch in Zukunft nach den Grundlagen des Naturschutzes handeln und somit vor allem ihre Heimatregion schützen. Die Grundlage dafür bilden sowohl die außerschulischen Veranstaltungen der Naturparkverwaltung, als auch schulbegleitende Arbeitsgemeinschaften und das Junior-Ranger-Programm. Diese zielen auf eine frühkindliche und weiterführende Bildung aus und dienen ebenfalls dem Erwerb unterschiedlicher Kompetenzbereiche. Es wurde deutlich, dass sich Umweltbildungsarbeit des Naturparks Drömling auf einem guten Weg befindet. Sie vereint und realisiert mit all ihren Bildungsangeboten nicht nur die Ziele des nationalen und internationalen Naturschutzes, sondern sie repräsentiert auch die Vorzüge und die Einzigartigkeit der Landschaft. Vor allem durch das Konzept der ganzheitlichen Bildung WINKELS, das überall im Drömlingsgebiet Anwendung findet, entsteht bei BesucherInnen, SchülerInnen und Interessierten ein Begreifen und Erfassen von Natur und Umwelt auf einfache, aber effektvolle Weise. Aber nicht nur das Wahrnehmen von Natur wird erreicht, sondern der Erlebnischarakter wird durch die vielfältigen Veranstaltungen, Projekte und Ferientage betont. Besonders das Projekt Junior-Ranger, das einen festen Bestandteil der Umweltbildung darstellt, besticht in seinen Ausführungen und finden sehr großen Anlauf. Die Angebote des Naturparks zielen darauf hinaus, dass Kinder und Jugendliche wie auch Erwachsene den Wert ihrer Heimatregion schätzen lernen und somit Handlungen initiiert werden. Die MitarbeiterInnen selbst leben und arbeiten mit Begeisterung für die Natur und deren Schutz. Mit diesem Enthusiasmus stecken sie die Kinder und BesucherInnen regelrecht an. Resümierend wurde festgestellt, dass die Bildungsarbeit im Naturpark Drömling gut organisiert ist und vor allem im praktischen Sektor annähernd tadellos durchgeführt wird. Dies wird sowohl durch die hohe Inanspruchnahme des Bildungsangebotes von Seiten der Schulen als auch durch die positive Bewertung der besuchten Veranstaltungen deutlich. Ebenfalls wird dieses Fazit dadurch bekräftigt, dass die getätigten Verbesserungsvorschläge lediglich den theoretischen Sektor betreffen. Die Betrachtungen, Analysen und vor allem die Bewertungen der Umweltbildungsveranstaltungen der Autorin kamen zu diesen Resümee. Sie sind somit annähernd äquivalent mit denen der Schulen.  Wenn der Naturpark einige Änderungen durchführt und dabei die Schlussfolgerungen dieser Arbeit mit in Betracht zieht, könnte sich die Bildungsarbeit, nicht nur auf den Gebiet des Junior- Ranger-Programms, noch weitergehend etablieren. Insofern steht zu hoffen, dass der Naturpark Drömling in Zukunft weiterhin Arbeit in die Umweltbildungsarbeit investiert, um diese dadurch noch intensiver und qualitativer zu betreiben.

5.1 Schlussfolgerungen für die Öffentlichkeitsarbeit

Viele Broschüren, Informationshefte und Artikel geben Auskunft über den Naturpark Drömling, seine Ziele, die Landschaft und auch über Veranstaltungen und Angebote. Auch im Internet werden alle Termine veröffentlicht. Daher besteht ein ausgereifter Informationsfluss zwischen dem Park und BesuchernInnen. Im Zuge der Datenerhebung habe ich erfahren, dass einige Schulen nicht davon im Bilde sind, dass der Naturpark Drömling über ein Umweltbildungsangebot verfügt. Daher müsste dieser nun dementsprechend reagieren. Denkbar wäre das Versenden beziehungsweise Verteilen von Informationsheften mit Angeboten des Parks. So würden sich einzelne Schulen direkt angesprochen fühlen und müssten nicht selber die Initiative ergreifen, um etwas über den Park zu erfahren. Die mit der Öffentlichkeitsarbeit im Zusammenhang stehende Umweltbildung im Naturpark Drömling muss in einigen Punkten überarbeitet werden. Wie schon in den vorherigen Kapiteln ausführlich erläutert, müssen vordergründig die Konzepte erweitert und konkretisiert werden. Es stellt sich aber für diesen relativ kleinen Naturpark mit einer Anzahl von 20 VollzeitmitarbeiternInnen als Erschwernis heraus, noch mehr in die Umweltbildungsarbeit zu investieren. Ebenfalls ist es schwer, noch mehr Schulen für Veranstaltungen im Park zu mobilisieren. Sicherlich stände der Naturpark dazu bereit, jedoch würde er noch zusätzliche VollzeitmitarbeiterInnen benötigen. Da die Naturparkverwaltung aber nicht eigenständig handeln kann, sondern dem Land Sachsen-Anhalt untersteht, ist dies kaum zu bewerkstelligen.  Besonders die Verantwortliche für Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildung ist in ihren zeitlichen und auch organisatorischen Kapazitäten ausgeschöpft. Somit müsste eine neue Stelle für diese Tätigkeiten ausgeschrieben werden. Dies läge im Tätigkeitsbereich der Verwaltung des Naturparks. Wichtig wäre dabei ebenfalls, dass Erfahrungen bezüglich der Umweltbildung und vor allem der innewohnenden Konzepte (siehe Kapitel 1) vorhanden sind. Auch ausgebildete Pädagogen wären für diese Arbeit denkbar, denn sie verfügen zusätzlich über den Lehrplan und den Schulablauf betreffende Kompetenzen. So könnten auch die Ansprüche der Schulen nach einer didaktischen Aufarbeitung der Veranstaltungen des Naturparks realisiert werden. Dass auch die Naturparkverwaltung eine didaktische Aufbereitung sowohl ihres Konzeptes, als auch einiger Veranstaltungen äußerte, zeugt davon, dass der Anspruch zur Weiterentwicklung der Umweltbildungsarbeit, vor allem der didaktischen und methodischen Grundlagen besteht. Weiterhin bestände die Möglichkeit in die Schulen zu gehen, um dort umweltbildnerisch tätig zu sein. Dies käme vor allem denjenigen Schulen zu gute, die weiter vom Gebiet des Naturparks Drömling entfernt liegen und somit über einen langen Anreiseweg verfügen.

5.2 Schlussfolgerungen für die Informationszentren

Die Informationszentren Kämkerhorst und Buchhorst bestechen durch ihre Einzigartigkeit und Individualität in der Region des Drömlings. Die Outdoor-Erfahrungen, die Kinder und Erwachsene rund um die Zentren tätigen können, stellen den wertvollsten Aspekt dieser dar. Die Verwaltung des Naturparks widmet besonders dem Zentrum Kämkerhorst große Aufmerksamkeit. Der Hauptteil der Angebote und Veranstaltungen findet dort statt. Um sich als Naturpark und auch Anbieter der Umweltbildung zu profilieren, müsste der Naturpark Drömling Maßnahmen zur Verbesserung und Individualisierung des Angebotes vornehmen. Diese müssten auch dazu beitragen, dass sich der Park von den anderen Umweltbildungseinrichtungen der Region abhebt und damit weitergehend etabliert. Eine Möglichkeit dazu wäre, den Standort Buchhorst besser zu vermarkten. Dort beschäftigt man sich vordergründig mit der Wasserbewirtschaftung des Drömling (siehe Kapitel 2.5.4). Dieses Angebot sollte ausgebreitet werden, zum Beispiel mit anschließenden Trinkwasseruntersuchungen im Experimentierzimmer des Verwaltungssitzes. Da sich im Zentrum Buchhorst auch mit der Melioration beschäftigt wird, könnte man weiterhin diesen Faktor ausbauen, denn er macht den Drömling zu der einzigartigen Region, die sie heutzutage darstellt. Diese vorhandene Individualität sollte noch vielmehr betont werden. Beispielsweise könnte eine Exkursion zu den unmittelbar an das Zentrum grenzenden Knüppeld.mmen die theoretisch erworbenen Kompetenzen ergänzen. Artenkenntnisübungen und Naturschutzbestimmungen würden den Eindruck, das Wissen und die Kompetenzen komplettieren. Des Weiteren könnte sich das Informationszentrum in Buchhorst oder der Verwaltungssitz in Oebisfelde mit gesonderten Angeboten, beispielsweise Vorträgen einem älteren Klientel widmen. Da sich vor allem das Zentrum Kämkerhorst vermehrt der Bildung von Kindern und Jugendlichen widmet, wäre dies eine Möglichkeit verstärkt Erwachsenen, oder auch Gruppen und Vereine für Umweltbildungsangebote zu gewinnen. Um die Zentren auch für behinderte Personen erfahrbar und erlebbar zu machen, könnte die Naturparkverwaltung Rollstühle oder Veranstaltungen auf behindertengerechtem Terrain organisieren.

5.3 Schlussfolgerungen für die Schulen

Jegliche Schulen, die in der Region des Naturparks Drömling angesiedelt sind, können guten Gewissens an Veranstaltungen des Parks teilnehmen. Das Bildungsangebot ist vordergründig auf Kinder und Jugendliche ausgelegt und erfüllt damit die Ansprüche an das Klientel von Schulen. Der ganzheitliche Bildungsanspruch des Naturparks stellt für Schülerinnen und Schüler eine Abwechslung des Schulalltags dar, wodurch sich positive Aspekte auf das Lernen aufdecken können. Vor allem die in den vorherigen Kapiteln beschriebenen Veranstaltungen, beispielsweise der Besuch der Informationszentren und die dort vorhandenen Möglichkeiten der Umweltbildung eignen sich für alle Altersklassen. Grundschulen werden im Informationszentrum Kämkerhorst oder bei Exkursionen durch den Naturpark besonders angesprochen, denn eine Vielzahl der vom Naturpark behandelten Themen ist auf diese Schulform zugeschnitten. Diese Veranstaltungen verlaufen vor allem spielerisch. Dies stellt sich als ideal für GrundschulschülerInnen heraus. Doch auch SchülerInnen weiterführender Schulen können im Naturpark etwas lernen. Gesonderte Angeboten, die vermehrt auf die Erarbeitung von vertieftem Wissen abzielen wie beispielsweise Exkursionen mit SchülerInnenvortr.gen, sind dabei für die älteren Jahrgänge der Sekundarschulen und Gymnasien geeignet. Eine genaue Absprache mit den MitarbeiternInnen des Naturparks sollte im Vorfeld des Besuches erfolgen. In dieser Planungsphase wäre es wichtig, den Lehrplanbezug ausführlich mit den MitarbeiternInnen zu besprechen. Diese sollte wissen, worauf LehrerInnen und SchülerInnen hinarbeiten und welcher konkrete Bezug zum fachwissenschaftlichen Thema besteht. Dadurch erwirkt sich nicht nur eine fachwissenschaftlich, sondern ebenfalls didaktisch gut organisierte und realisierte Veranstaltung.

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