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Examensarbeit Kleinwächter

Kleinwächter, H. 2019: Bienenhaltung an Schulen – eine empirische Untersuchung.

Zusammenfassung:

In der vorliegenden Studie wurde sowohl die Verbundenheit mit der Natur als auch die Umwelteinstellungen von Schülerinnen und Schülern untersucht.􀀂Die Basis der Studie bildet die theoretische Überlegung, dass die Umwelteinstellungen und die Naturverbundenheit durch ein Umweltbildungsprogramm, in Form einer Unterrichtsintervention verändert werden kann. Es ergibt sich aus dieser Überlegung folgende Arbeitshypothese: „Eine halbtägige Unterrichtsintervention reicht aus, um eine nachhaltige Steigerung der Umwelteinstellungen preservation und utilisation und der Naturverbundenheit von Schülerinnen und Schülern zu erreichen.“

Anhand dieser Arbeitshypothese entstanden zwei Teilstudien mit insgesamt drei Forschungsfragen. Teilstudie A bezieht sich auf die Verstärkung der positiven Umwelteinstellung. Im Rahmen dieser Teilstudie werden zwei Forschungsfragen beantwortet. Zum einen, welchen Einfluss eine halbtägige Unterrichtsintervention mit dem Originalobjekt Honigbiene auf die Umwelteinstellungen der Schülerinnen und Schüler nimmt. Zum anderen, wie nachhaltig der Effekt der Unterrichtsintervention ist.

In der Teilstudie B geht es um die Förderung der Naturverbundenheit der Schülerinnen und Schüler. Es gilt die Forschungsfrage zu beantworten, ob eine langfristige Änderung der Naturverbundenheit durch die Unterrichtsintervention bei den Schülerinnen und Schüler mittels der INS-Skala festgestellt werden kann.

Als Inhalt für die halbtägige Unterrichtsintervention wurde die Arbeit mit dem Originalobjekt Honigbiene gewählt, da sich in der Auseinandersetzung mit der Lebensweise der Honigbiene viele Ansatzpunkte zum Beispiel für die Vermittlung aktueller Umwelt- und Artenschutzproblematiken ergeben (Möller & Pasch, 2015).

Das in der Studie verwendete Umweltbildungsprogramm stammt von Matthias Sack und ist in der Zusammenarbeit mit Herrn PD Dr. Kaatz entstanden und umgesetzt worden.􀀂Die Schülerinnen und Schüler, welche an der Studie teilgenommen haben, besuchen die Jahrgangsstufe sechs eines Gymnasiums und waren freiwillige Teilnehmerinnen und Teilnehmer eines im Rahmen einer Projektwoche angebotenen Kurses zum Thema Bienen.

Um die Daten für die Beantwortung der Forschungsfragen aus Teilstudie A und B zu erhalten, wurde den Schülerinnen und Schülern zu drei unterschiedlichen Zeitpunkten ein Fragebogen ausgeteilt, dessen Inhalte sich auf ihre Umwelteinstellungen und Naturverbundenheit beziehen. Die Befragung fand direkt vor der Unterrichtsintervention statt, um den Ausgangswert zu ermitteln. Im Anschluss an die Unterrichtsintervention wurde der Fragebogen erneut ausgeteilt, damit der Einfluss auf die Umwelteinstellungen der Schülerinnen und Schüler festgehalten werden konnte. Des Weiteren findet ein Retentionstest in einem zeitlichen Abstand von circa sieben Wochen zur Unterrichtsintervention statt, um die Nachhaltigkeit der Effekte der Unterrichtsintervention zu prüfen.

Der verwendete Fragebogen setzt sich aus zwei Messinstrumenten zusammen. Zur Erfassung der Daten für die Teilstudie A, welche sich auf die Umwelteinstellungen der Schülerinnen und Schüler bezieht, dient eine Auswahl von 2-MEV Items. Das Einstellungsmodell 2-MEV ist eine der drei empirischen Säulen des Enviromental-Literacy-Modells (Bogner et al. 2019). Die Forschungsfrage der Teilstudie B wird mit den Ergebnissen aus dem zweiten Teil des Fragebogens beantwortet. An dieser Stelle kommt die INS-Skala zur Erhebung der Naturverbundenheit zum Einsatz (Schutz, 2002). Die Ergebnisse der Studie lassen sich wie folgt zusammenfassen: Die halbtägige Unterrichtsintervention hat einen kurzfristigen Einfluss auf die Umwelteinstellungen der Schülerinnen und Schüler. Es lässt sich eine Steigerung der preservation feststellen, jedoch keine Veränderung der utilisation.

Die Ergebnisse des Retentionstestes zeigen, dass weder der Effekt auf die Umwelteinstellungen, noch eine Änderung der Naturverbundenheit der Schülerinnen und Schüler zu verzeichnen ist. Als Gründe für diese Ergebnisse gelten der Einfluss des Alters der Schülerinnen und Schüler und die geringe Dauer der Unterrichtsintervention. Die Auseinandersetzung mit den Ergebnissen von Studien, welche sich mit derselben Problematik beschäftig haben, bestätigt die Ergebnisse der vorliegenden Studie.

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