Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Weiteres

Login für Redakteure

Abstract Blank

Diskussion und Ausblick

Bilingualer Unterricht ist kein Novum in Deutschland. Einige Schulen bedienen sich bereits dem Konzept dieser Unterrichtsform. Wie Studien zeigten zurecht. Die Gestaltung bleibt den Schulen selbst überlassen und bietet damit Flexibilität. So können bilinguale Züge oder Module eingerichtet werden, abhängig davon, welche Möglichkeiten die Schule zu bieten hat. Bilingualer Unterricht bietet zweifelsohne etliche Vorteile und Möglichkeiten für die Schüler*innen und Lehrkräfte. Die Schüler*innen kommunizieren deutlich mehr in der Fremdsprache, auch außerhalb des Fremdsprachenunterrichts und entwickeln damit deutlich ihre Sprach- und Sprechkompetenzen. Der Unterricht ebnet ebenfalls den Weg für die Internationalisierung und hält den Schüler*innen viele Möglichkeiten für ihren zukünftigen akademischen und beruflichen Weg offen. Sachfach-, Fremdsprachen- und interkulturelle Kompetenz werden vertieft und bieten den Schüler*innen somit auf drei Ebenen Vorteile. Ihnen ist ein Diskurs über wissenschaftliche Themen auch in der Fremdsprache möglich. Das ist besonders in der Berufswelt und dem Studium von Vorteil. Denn besonders in diesen Zweigen werden sehr gute Englischkenntnisse vorausgesetzt, welche durch den bilingualen Unterricht erreicht werden können. Aufenthalte im Ausland, beruflicher oder freizeitlicher Natur, bieten den Schüler*innen einen Rahmen für Diskurse in der Fremdsprache. Außerdem wird durch den bilingualen Unterricht das mehrperspektivische Denken der Schüler*innen gefordert, sodass sie ihre eigene Kultur und andere Kulturen besser verstehen können. Die Schüler*innen können Vergleiche zwischen ihrer eigenen Kultur und der, anderer Länder ziehen und entwickeln dabei insbesondere Toleranz gegenüber anderen Sichtweisen. Diese Kompetenz wird immer wichtiger, da wir durch die Globalisierung mit sehr vielen verschiedenen Menschen und Kulturen zusammenkommen. Durch das Erreichen der interkulturellen Kompetenz können Missverständnisse deutlich reduziert werden.In vielen Gebieten mit mehreren Amtssprachen ist bilingualer Unterricht bereits seit langem ein essentieller Bestandteil in der Schule. In Deutschland gewinnt diese Art des Unterrichts ebenfalls immer mehr an Bedeutung. Kleine Hürden, wie fehlende Ausbildungsmöglichkeiten für Lehrkräfte, die bilingual unterrichten wollen, aber nicht dürfen, oder fehlende Materialien können und müssen überwunden werden, sodass mehr Schüler*innen die Möglichkeit bekommen, bilingualen Unterricht zu besuchen.Dafür werden gehäuft zusätzliche Weiterbildungskurse in den Universitäten angeboten, welche sowohl von Studierenden als auch Lehrkräften besucht werden dürfen. Zudem entwickeln immer mehr Verlage bilinguales Schulmaterial, sodass sich hier eine positive Entwicklung zeigt, welches eine enorme Entlastung für die Lehrer*innen bedeutet. Die vorgestellte Einheit zeigt, dass für den bilingualen Unterricht eine ebenso große Methodenvielfalt gegeben ist, wie für den gewöhnlichen Unterricht. Dem Fehlen von Materialien kann durch das Erstellen eigener Arbeitsblätter oder Texte entgegengewirkt werden. Diese Materialien können dem Unterrichtsinhalt und dem Leistungsstand der Schüler*innen angepasst werden. Wie die vorgestellte Einheit gezeigt hat ist es besonders wichtig, den Schüler*innen Hilfestellungen in Form von Input- und Output-Scaffolding bereitzustellen. Durch Grafiken, Bilder, vorgefertigte Tabellenköpfe, Arbeitsblätter, die eine Struktur vorweisen oder Vokabelhilfen, werden die Schüler*innen in ihrem Lernprozess unterstützt. Diese Unterstützungen helfen den Schüler*innen autonomer zu werden und vermeiden ein Überfordern der Kinder und Jugendlichen. Wichtig ist, dass das Sachfach bei der Unterrichtsvorbereitung in den Vordergrund rückt, aber ebenso auf die Fachsprache geachtet wird. Es müssen demnach beide Einheiten sinnvoll didaktisch miteinander kombiniert werden, um den größtmöglichen Lernerfolg zu erreichen. Bilingualer Unterricht wird in den folgenden Jahren deutlich an Bedeutung gewinnen. Durch Zuwanderung von Menschen aus anderen Ländern und Kontinenten, entsteht ein Leben, das durch viele Kulturen und Sprachen geprägt ist. Tolerante Schüler*innen, die mehr als ihre eigene Kultur und Sprache beherrschen, können zu einem offenen Miteinander beitragen. Das Sprachenangebot für den bilingualen Unterricht kann sich demnach weiterhin ausdehnen, um den Schüler*innen eine große Vielfalt an Möglichkeiten zu offerieren.

Zum Seitenanfang