Examensarbeit Drechsler
Drechsler, M. 2016: Das Grüne Klassenzimmer als Lernort im Biologie- Unterricht.
Beginn der Einleitung
Schulhöfliches
Der Lehrer nimmt den Bach durch.
Er zeigt ein Bild. Er zeichnet an die Wandtafel.
Er beschreibt. Er schildert. Er erzählt. Er schreibt auf. Er diktiert ins Heft. Er gibt eine Hausaufgabe.
Er macht eine Prüfung.
Hinter dem Schulhaus fliesst munter der Bach vorbei. Vorbei!
(Text: H. Schulmann; Pappler 1999, S.17)
Dieses Zitat versucht den Schulalltag wiederzuspiegeln und zeigt somit auf, dass Schulunterricht vielmehr sein könnte, als nur theoretisches Wissen in die Köpfe der Schülerinnen und Schüler „einzuprügeln“. Es gibt sehr viele Möglichkeiten im Unterrichtsalltag Wissen nachhaltig, interessant und adressatengerecht zu vermitteln. Das Grüne Klassenzimmer ist eine dieser Möglichkeiten und versucht mit dieser Arbeit einen deutlichen Fußabdruck in der vielseitigen Landschaft der Biologiedidaktik und des Biologie-Unterrichts zu setzen.
Wenn man den Begriff „Grünes Klassenzimmer“ hört, dann lässt dies Spielraum für viele Vorstellungen, Ansichten und Definitionen. Ein „Grünes Klassenzimmer“ könnte für ein Klassenprojekt stehen, welches das Ziel verfolgt einen Klassenraum mit Pflanzen zu begrünen, um so eine lernfreudige Atmosphäre zu schaffen. Unter dem Begriff kann man sich aber auch vorstellen, dass die Wände eines Klassenraumes grün angestrichen sind. Ein „Grünes Klassenzimmer“ ist aber vor allem „ein Erfahrungsraum für reale und authentische Begegnungen in der Nähe der Schule, z.B. auf dem Schulhofgelände“ (Troitzsch 1993, S.148) und wird auch als „Hypermedia- Arbeitsumgebung“ (Troitzsch 1993, S. 149) bezeichnet. Dieser Erfahrungsraum bzw. Lernort kann sich auch an außerschulischen Orten befinden. Diese sind dann oft unter den Namen „Freiluftschule“, „Naturecke“, „Zooschule“, „Botanikschule“ oder „Botanischer Lehrgarten“ bekannt.
Diese wissenschaftliche Arbeit setzt ihren Schwerpunkt auf das Grüne Klassenzimmer als Lernort auf dem Schulgelände, indem Wissen vermittelt wird und gleichzeitig die Möglichkeit für Schülerinnen und Schüler besteht in direkten Kontakt mit der Natur und seinen Bewohnern zu treten.