Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Abstract Gräf

Fazit

Dieses letzte Kapitel dient der Zusammenfassung aller Erkenntnisse und der Beantwortung der Forschungsfrage. Zum Abschluss dieser wissenschaftlichen Hausarbeit folgt ein Ausblick auf weitere mögliche Forschungsansätze. Die Implementation der digitalen Medien in den Schulen zeigt ihre Notwendigkeit durch die aktuelle Zeit besonders auf. Die Verwendung digitaler Medien im Unterricht und die Medienbildung der Schüler*innen, mit dem Ausblick auf eine sich immer weiter digitalisierende Welt, sind unabdingbar. Die Schule muss sich den Gegebenheiten und Entwicklungen der Gesellschaft anpassen, um diesen nicht hinterherzuhängen und die Schüler*innen bestmöglich auf ihre Zukunft vorzubereiten. Besonders die Schulleitungen der Schulen sollten sich der Wichtigkeit der Medienbildung ihrer Schüler*innen bewusst werden und strukturelle Änderungen vornehmen, um diese gewährleisten zu können. Sie sind in der Position, ihr Kollegium zur Verwendung von digitalen Tools zu motivieren und großangelegte Neuerungen anstoßen zu können.Die Untersuchungen zeigten, dass Schulleiter 1 eine hohe Innovations- und Kooperationsbereitschaft aufweist und seine Schule in der Verwendung der digitalen Medien weiter fortgeschritten ist, als Schule 2. Bei Schulleiter 2 konnten Innovations- und Kooperationsbereitschaft festgestellt, jedoch nicht genau eingeordnet werden. Die Verwendung digitaler Medien ist bei Schule 1 stärker in die Schulstruktur integriert. Die digitale Ausstattung ist bei beiden Schulen nicht ausreichend. Sie haben grundlegend unterschiedliche Probleme zu bewältigen. Aus diesen Ergebnissen könnte hergeleitet werden, dass die Innovations- und Kooperationsbereitschaft des Schulleiters 1 Auswirkungen auf sein Kollegium und damit der Implementation von digitalen Medien an der Schule hat. Durch bisherige Forschungen wird deutlich, dass die beiden Faktoren eng zusammenhängen zu scheinen. Ähnliche Erkenntnisse konnten auch die Interviews zeigen. Die Forschungsfrage: „Können Kooperations- und Innovationsbereitschaft der Schulleitung als Gelingensbedingungen zur Implementation von digitalen Medien an der Schule festgestellt werden?“ kann auf Grundlage der untersuchten Einzelfälle so beantwortet werden, dass Innovations- und Kooperationsbereitschaft nötig ist, um digitale Medien an der Schule zu implementieren. Je höher diese beiden Bereitschaften sind, desto einfacher scheint der Umgang mit der Implementation digitaler Medien in der Schule, da das Kollegium einen gemeinsamen Konsens trägt und sich gegenseitig unterstützt.An dieser Stelle soll betont werden, dass die Forschungsfrage nur aufgrund der vorliegenden Untersuchung, die Einzelfälle darstellt, beantwortet werden kann. Die Schulen haben durch ihren Standort besondere Gegebenheiten und Voraussetzungen, die in einem anderen Gebiet von Deutschland grundlegend verschieden sein könnten. Aufgrund dessen können die Ergebnisse nicht generalisierend zur Beantwortung der Frage eingesetzt werden, sondern lediglich zur Beantwortung der Forschungsfrage im Kontext der untersuchten Schulen. Außerdem soll bedacht werden, dass keine der beiden Schulleitungen momentan an einer professionellen Lerngemeinschaft teilnimmt und deshalb keine Aussagen zu der professionellen Lerngemeinschaft im Kontext zu Kooperation und Innovation getroffen werden können. Ebenso wenig können die Auswirkungen einer professionellen Lerngemeinschaft auf die Implementation digitaler Medien erläutert werden. Aufgrund der Corona-Krise und den damit einhergehenden90Veränderungen war es nicht möglich Schulleitungen aus professionellen Lerngemeinschaft zu befragen, da diese zu dem Zeitpunkt noch nicht bestanden. Grundsätzlich ist jedoch davon auszugehen, dass Akteure, die sich bereiterklären an einer professionellen Lerngemeinschaft teilzunehmen eine grundlegende Kooperationsbereitschaft besitzen.Die Innovationsbereitschaft der Schulleitung muss bestehen, damit eine grundlegende Offenheit im Umgang mit Neuem besteht. Wenn die Schulleitung keine Innovationsbereitschaft aufweist, dann wird es kaum möglich sein, groß angelegte Neuerungen durchzuführen, selbst wenn das Kollegium oder einzelnen Lehrkräfte das Bestreben aufweisen. Eine Innovationsbereitschaft, die auf Grundlage des Innovativen Typus besteht, ist in diesem Sinne am förderlichsten, da dieser Neuerungen ohne Befürchtungen entgegensieht und Handlungs- sowie Verbesserungsbedarf erkennt. Die Kooperationsbereitschaft der Schulleitung kann sich positiv auf die Innovationsbereitschaft des Kollegiums auswirken und unterstützt eine gemeinsame Bewältigung von Herausforderungen. Wenn die Schulleitung keine Kooperationsbereitschaft zeigen würde, dann würde keine gute Zusammenarbeit mit dem Kollegium bestehen und die Schulleitung würde Entscheidungen und Neuerungen einfach durchsetzen. Andere Forschungsergebnisse zeigten, dass solche Umsetzungen im Top-Down-System keinen großen Erfolg bringen. Für Umsetzungen ist es am förderlichsten, wenn die Schulleitung eine Kooperationsauffassung aufzeigt, die vor allem auf den höheren Formen der Kooperation, wie der Kokonstruktion beruht, da die grundlegende Auffassung des Austausches nicht tief genug in die Strukturen der Schule vordringen kann, um Veränderungen zu bewirken.Zuletzt folgt ein Ausblick auf mögliche weitere Untersuchungen. Diese Untersuchung war eine exemplarische Analyse in die Tiefe. Um aussagekräftigere Ergebnisse zu erzielen, müssten in der Stadt Halle weitere Schulen interviewt werden, um festzustellen ob diese ähnliche Gelingensbedingungen aufweisen. Im Anschluss daran könnte die gesamte Region untersucht werden, um festzustellen ob die Gelingensbedingungen der Stadt auch ähnlich zur Region sind. Anschließend könnte auf Bundeslandebene und schließlich in ganz Deutschland die Gelingensbedingungen verglichen werden. Um die Innovationsbereitschaft der Schulleitungen im Nachhinein zu überprüfen, könnte zu einem späteren Zeitpunkt eine erneute Befragung stattfinden, um die vorher genannten Aussagen und Pläne mit der eingetretenen Realität zu vergleichen. Ein anderer Ansatzpunkt für weitere Untersuchungen könnte auf den Abhängigkeiten von Innovations- und Kooperationsbereitschaft und der gegenseitigen Bedingung dieser basieren, um festzustellen, ob beide Bereitschaften miteinander einhergehen.

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