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Abstract Sickert

Sickert, S. 2012: Systemdenken und Systemkompetenz.

Einleitung:

Sowohl die Biologie als auch die Geographie sind Naturwissenschaften von Systemen. Die systemische Betrachtungsweise kann uns helfen, Beziehungen und Funktionsweisen zu erkennen, Entwicklungen und Reaktionen unserer Umwelt zu verstehen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die systemische Betrachtungsweise auch den Einzug in die Bildungsziele der Schule gefunden hat. (Sommer 2005)

In den Bildungsstandards, die Kompetenzen für die schulische Ausbildung beinhalten, wird von einer modernen Biologie gesprochen, die die lebendige Natur systemisch betrachtet, sie ist die Wissenschaft von Biosystemen. Dabei kommt zum Ausdruck, dass sich der Biologieunterricht nicht auf die Vermittlung von isoliertem Fachwissen konzentriert, sondern dass die SchülerInnen vernetztes Wissen aufbauen und zwischen einzelnen Systemebenen (Moleküle, Zelle, Organismus, Ökosystem, Biosphäre) flexibel wechseln können. Somit fördert der Biologieunterricht systemisches und multiperspektivisches Denken. (Kultusministerkonferenz 2004) Die Verankerung des Systemdenkens in den Bildungsstandards und den  einheitlichen Prüfungsanforderungen in der Abiturprüfung zeigt die Aktualität der systemischen Betrachtungsweise.

Im Geographieunterricht ist das Systemdenken und die Fragestellung nach „Wirkungszusammenhängen“ ebenfalls ein zentraler Bestandteil. So wird auch hier in den Bildungsstandards die Geographie als Systemwissenschaft verstanden, wobei das Hauptbasiskonzept das „Systemkonzept“ ist. Dieses Hauptkonzept, welches sowohl für die humangeographischen als auch für die naturgeographischen und regionalgeographischen Bereiche und für das Gesamtsystem Mensch – Erde gilt, beinhaltet die Systemkomponenten Struktur, Funktion und Prozess als Basisteilkonzepte. Diese Basiskonzepte bilden die Grundlage für einen systematischen Wissensaufbau und dienen der Vernetzung von Wissen. (Deutsche Gesellschaft für Geographie 2007)

Es ist ersichtlich, dass Systemdenken zu den Bildungszielen der Schule gehört und in angemessener Weise gefördert werden muss. Das sollte nach den Bildungsstandards nicht nur isoliert in den jeweiligen Fächern erfolgen, sondern fächerübergreifend, wobei in dieser Arbeit die Verbindung zwischen Geographie und Biologie hergestellt werden soll.

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