Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Weiteres

Login für Redakteure

Abstract Zimmermann, L.

Zimmermann, L. 2015: MINT an Grundschulen – Chancen, Grenzen, Möglichkeiten aus fach-didaktischer Perspektive.

Einleitung:

Die Bildungslandschaft zurzeit in Deutschland ist durch zahlreiche Initiativen zur Stärkung des Naturwissenschaftlich-technischen Nachwuchses geprägt. Gerade in einer hochtechnisierten Welt und einem hochentwickelten Industrieland wie Deutschland ist es unabdingbar diesem Verlangen nach gutausgebildetem Experten in Ingenieursberufen gerecht zu werden. Im Zuge der Globalisierung kommt es zu einem immer härteren Wettkampf und zu starker Konkurrenz, dadurch muss durch gezielte Förderung dafür Sorge getragen werden, den entsprechenden Nachwuchs zu gewinnen.

MINT ist dabei ein Schlüsselbegriff und kann als Überbegriff über zahlreiche Projekte und Initiativen gesetzt werden. Hier verbergen sich die vier Bereiche Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Großen Einfluss übt MINT auf die Bildung an Schulen aber auch neben den Schulen aus und ist somit ein bedeutender Bestandteil der modernen Bildungslandschaft. Auf der einen Seite kann durch intensivere und breitere Bildung im Rahmen von MINT der veränderten Umwelt der Schüler_innen Rechnung getragen werden und auf der anderen Seite werden damit politische und wirtschaftliche Ziele zur Stärkung und Förderung des Nachwuchses in Ingenieursberufen verfolgt. Es ist erkennbar, dass MINT nicht nur die bloße Förderung sein muss, vielmehr kann sich dahinter eine moderne Bildung verbergen, die dem Leben im Zeitalter modernster Technik und Medien gerecht werden kann.

Initiativen und Projekte machen sich auf, die Jugendlichen in Richtung der MINT Bereiche zu begeistern, denn es ist schon jetzt ein klarer Mangel an adäquatem Fachpersonal für Berufe im MINT nachweisbar. Besonders Jugendliche auf dem Weg zum Beruf und an der Schwelle zur Entscheidung über die Richtung werden durch MINT Projekte angesprochen. Deutschlandweit gibt es zahlreiche Anlaufstellen und Partner der Initiativen, die Einblicke in die Praxis bieten und Möglichkeiten schaffen Labore kennenzulernen und praktisches Auseinandersetzen mit naturwissenschaftlich-technischen Themen zu erfahren. Die Ausprägung von Interesse setzt dabei oft zu spät an, weil Schüler_innen bereits in der Kindheit nachhaltiges Interesse entwickeln. Daraus folgt das Hinwenden der Bemühungen in den Primarbereich. So eröffneten Auszeichnungen wie „MINT freundliche Schule“ die Möglichkeit auch für Grundschulen, diese zu erlangen. Generell stecken die Bemühungen für den Primarbereich noch in den Kinderschuhen und tauchen erst vereinzelt auf. Gründe für die schleppende Umsetzung müssen ausgemacht werden. Worin können Ursachen liegen? Interessant ist es auch, sich den Chancen und Möglichkeiten zu nähern und herauszufinden, an welchen Stellen besonders die Grundschule diese aufweist. Möglicherweise weisen Grundschulen ein besonderes Potential für die erfolgreiche MINT Bildung auf, wodurch verstärkte Aktivitäten und ein erhöhtes Engagement begründet werden können. Für diese Betrachtungen ist es zwingend erforderlich das MINT Verständnis der Schulen bzw. Experten herauszuarbeiten, denn schon in diesem Punkt gibt es beachtenswerte Unterschiede. So kann MINT auf der einen Seite als Förderung der vier Bereiche und auf der anderen Seite stark fächerübergreifend und integriert verstanden werden. Das kann schon Auskunft darüber geben, welche Art der MINT Umsetzung möglich ist.

Dahingehend wird die Arbeit sich mittels Interviews und Fragebögen besonders der Praxis und der Umsetzung von MINT nähern. Verantwortliche und beteiligtes Personal sollen Auskunft darüber geben, was möglich ist und ob MINT für die Grundschule eine Alternative für die Bildung in den MINT Bereichen bietet oder ob eine Ergänzung und Förderung beteiligter Fächer und Inhalte eher gegeben ist. Vielleicht muss für den Primarbereich ein anderer Ansatz gefunden werden, weil der Fächerkanon anders strukturiert ist, als an weiterführenden Schulen. Aus den Ergebnissen lassen sich mögliche Bedingungen für die erfolgreiche MINT Umsetzung ableiten.

Die vorliegende Arbeit wird sich am Beginn der Theorie und dem Forschungsstand annehmen. Danach werden die Schulen, welche für die Interviews und Fragebögen berücksichtigt kurz vorgestellt und im Anschluss daran die Ergebnisse, die den Interviews und Fragebögen entnommen werden. Dabei wird die Auswertung in Form einer qualitativen Inhaltsanalyse vorgenommen. Mögliche Ergebnisse werden am Ende ergänzt und diskutiert, woraus sich am Abschluss ein Fazit ergeben wird.

Zum Seitenanfang