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Examensarbeit Bellstedt

Bellstedt, N. 2014: Auswertung von Trackingdaten zur Pflanzenbestimmung mit iKosmos

Zusammenfassung:

Anhand der Auswertung der Trackingdaten konnte festgestellt werden, dass die SchülerInnen inden meisten Fällen mehr als eine Bestimmung unternommen haben, um den gesuchten Baumoder Strauch zu bestimmen.Dies wird an den durchgeführten Bestimmungsversuchen der Daten von 67 Schülern undSchülerinnen sichtbar (siehe dazu Tabelle 3 – 7). Der Spitzahorn wurde n= 107, Haselnuss n=106, die Gewöhnliche Esche n= 92, die Stieleiche n= 107 und der Schwarzer Holunder n= 99bestimmt (n=Versuche). Das heißt, dass im Durchschnitt der Spitzahorn 1,6x, die Haselnuss1,6x, die Gewöhnliche Esche 1,4x, die Stieleiche 1,6x und der Schwarze Holunder 1,5xBestimmungsversuche von den SchülerInnen durchgeführt wurden.Weiterhin konnte durch die Auswertung der Ergebnisse festgehalten werden, dass die falschenBestimmungsergebnisse viel höher ausfielen als die richtigen Bestimmungsversuche. Bei demSpitzahorn sind die falschen Ergebnisse dreimal höher als die richtigen Ergebnisse, bei derHaselnuss circa sechsmal höher, bei der Gewöhnlichen Esche siebenmal höher, bei der Stieleicheund dem Schwarzen Holunder doppelt so hoch wie die richtigen Ergebnisse.Die bildliche Darstellung der Trackingdaten machte es möglich, die Bestimmungswege für denBetrachter sichtbar und nachvollziehbar zu machen. Zusätzlich konnten diese Abbildungen fürdie Auswertung herangezogen werden. Unter anderem zeigen die Darstellungen den richtigenbzw. falschen Weg der Bestimmung, der durch die Eingabe der entweder richtigen oder falschenAntwort maßgeblich beeinflusst wurde. Dabei ergab sich, dass bestimmte ID´s eineSchlüsselrolle übernahmen und in der Auswertung eine große Rolle spielten.Dadurch konnte beispielsweise belegt werden, dass SchülerInnen eine hohe Fehlerquote bei derID 6 „Wie ist ein einzelnes Blatt aufgebaut“ aufweisen. So konnte gezeigt werden, dass esdurchaus Probleme im Bereich der Merkmalsunterscheidung Blatt-und-Blättchen bei denSchülern gibt - ein Aspekt, der für die richtige Bestimmung maßgebend ist.Aber auch Defizite im Umgang mit dem Bestimmungsprogramm seitens der Schüler konntenachgewiesen werden. Angebotene Hilfsmöglichkeiten in Form von Videos mit Informationenzu Merkmalsausprägungen wurden von den SchülerInnen nur rudimentär angenommen (sieheKapitel 5.6).Obwohl die falschen Bestimmungsergebnisse insgesamt höher sind, zeigen die richtigenErgebnisse an, dass SchülerInnen mit dem Programm zurechtkommen und Bäume und Sträucherbestimmen können.

Es ist deshalb durchaus denkbar, dass mit Hilfe einer Einführung in die Software iKosmos zurPflanzenbestimmung und zur Erweiterung sowie Festigung der Artkenntnis das digitaleBestimmungsprogramm einen sinnvollen Einsatz im Unterricht ermöglichen kann.Im Gegensatz zu einer Bestimmung mit dem vereinfachten Bestimmungsschlüssel oder einemBuch kann die Software mit ihren anschaulichen Bildern punkten. Auch die Nahaufnahmen inden Merkmalsebenen und das schnelle Hin- und Herbewegen zwischen den Bildern bietet denSchülerInnen viele Möglichkeiten, die ihnen in einem Buch nicht zur Verfügung stehen.Weiterhin werden zusätzliche Informationen zu Sichtungen oder Vorkommen der bis jetzt 388gelisteten Arten geboten.Alle diese Elemente und ihre individuellen Vorteile nutzen jedoch nichts, wenn sie nicht vomSchüler angenommen werden. Für zukünftige Arbeiten sollte daher überlegt werden, dieEvaluation der Wahrnehmung und den konkreten Umgang mit der Software in den Fokus zustellen.

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