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Examensarbeit Fuhrmann

Fuhrmann, D. 2018: Sprachsensibler Fachunterricht Biologie am Beispiel „ Einführung in die Mikrobiologie“ in Jahrgangsstufe 7/8.

Zusammenfassung:

Die Arbeit zeigt, dass ein gut organisierter sprachsensibler Fachunterricht eine Bereicherung sowohl für sprachschwache deutsche Kinder als auch für schwache Deutschsprecher mit Migrationshintergrund ist. Die Lerngruppe muss vorab beurteilt werden, und eine Analyse des Sprachstandes sollte es geben. Es ist wichtig, dass die Lehrperson neue Wörter bzw. Fachwörter für schwächere Lerner semantisiert und ihnen während des Unterrichts die Chance gibt, mit der Sprache auf unterschiedlichen Wegen zu arbeiten. Der Fachlehrer oder die Fachlehrerin sollte sich über die unterschiedlichen Darstellungsmethoden in ihrem Fach bewusst sein und versuchen, diese miteinander zu verknüpfen, um viele Schülerinnen und Schüler anzusprechen. Die Unterrichtsreihe hat gezeigt, dass die intrinsische Motivation sich erhöht, wenn die Schülerinnen und Schüler mehr mitbestimmen können. Außerschulische Lernorte würden die Motivation weiter erhöhen, aber die Möglichkeit war während des Schulpraktikums nicht gegeben. In dieser Arbeit wird deutlich, dass es Probleme gibt, die nicht von einem Lehrer oder einer Lehrerin gesteuert werden können. Es sind Probleme, wie zum Beispiel die Fehlzeiten von Kindern mit Migrationshintergrund und die fehlende Aufklärung der Eltern, was schulische Bildung in Deutschland kulturell bedeutet. Es sind fehlende Lehrer/innen, die DaZ-Klassen nach Alter und Sprachniveau unterrichten können. Es sind diese Chancen, die Kindern mit Migrationshintergrund verwehrt bleiben, weil es nicht genügend Lehrer/innen gibt, die sich speziell dieser Kinder annehmen. Im Fachunterricht werden Kinder mit besonderen Bedürfnissen, wie lernschwache Schülerinnen und Schüler, meist nicht genügend unterstützt, um einen Erfolg zu erleben. Diese Arbeit zeigt, wie es auch den meisten Lehrerinnen und Lehrern bekannt ist, dass es nicht genügend Arbeitskräfte gibt. Die Klassenstärken werden immer größer, aber auch immer mehr Kinder und Jugendliche mit besonderen Voraussetzungen werden beschult. Die Zusammenarbeit der einzelnen Schulabteilungen muss sehr gut funktionieren. Die Fachlehrerin, die Klassenlehrerin, die Schulsozialarbeiterinnen und die Schulleiterin müssen bestmöglich zusammenarbeiten, um jeder Schülerin und jedem Schüler gerecht zu werden. Nur durch einen aktiven Austausch und der Zusammenarbeit kann es gelingen, Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund besser in den Schulalltag zu integrieren. Aber auch deutsche Kinder und Jugendliche aus bildungsfremden Familien müssen besser in den Fachunterricht einbezogen werden. Wie die Arbeit am Anfang verdeutlicht, gibt es zwei Gruppen für den sprachsensiblen Fachunterricht, und dieser sollte jeder der Gruppen gerecht werden, wenn nicht sogar jeder einzelnen Schülerin und Schüler.

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