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Examensarbeit Fux

Fux, L. 2019: Eine Betrachtung zum Einfluss des Biologieunterrichts und dazugehöriger Unterrichtsmaterialien auf die Geschlechterprägung von Schülerinnen und Schülern.

Einleitung:

Geschlechterrollen finden sich in nahezu jedem Bereich des Lebens wieder. Es ist klar, wie eine Frau sich zu kleiden hat, wie Männer sich zu verhalten haben, welches Fach das Liebste von Jungen ist und welche Themen Mädchen am meisten interessieren. Stereotypen prägen unseren Alltag und geben bereits Heranwachsenden eine Weisung. Medien vermitteln ein Bild des „Normalen“ und schaffen Vorurteile.

Einen großen Anteil an der Geschlechterbildung hat die Schule, denn sie beschäftigt sich mit Personen in einem Alter, die gerade dabei sind, sich und ihre Identität zu finden. Das Fach Biologie beinhaltet Themen, die den Menschen, das Erwachsenwerden und die Geschlechter umschreiben. In der vorliegenden Arbeit soll daher untersucht werden, inwiefern das Fach Biologie und dazugehörige Unterrichtsmaterialien, im Speziellen Schulbücher der Biologie, ebendiese Stereotype beinhalten, sie thematisieren und welche Veränderungen es im Umgang mit den Vorurteilen, hinsichtlich der Geschlechterrollen, im Laufe der moderner werdenden Schulbücher gibt.

Die wissenschaftliche Arbeit gibt zunächst einen Überblick zu den Genderaspekten im Biologieunterricht. Studien zur Interessensforschung bezüglich der Biologie und des Biologieunterrichts werden vorgestellt und besprochen. Es schließt sich eine Analyse zu dem Schulbuch an und welche Aufgaben, es im Rahmen der Schule, aber auch hinsichtlich der Geschlechterbildung hat.

Im Zuge dessen, wurden sechs Schulbücher analysiert und ausgewertet, die aus sechs Jahrzehnten stammen. Das erste erschien 1968, das letzte 2018. Da es auch zum Erscheinungsdatum des neuesten Schulbuches nur zwei offizielle Geschlechter gab, wird das diverse Geschlecht in dieser Arbeit nicht betrachtet.

Methodisch bezieht sich die Forschung auf die Masterarbeit „Genderaspekte in Physik-Schulbüchern – Entwicklung eines Codierschemas“ von Jaromin (2013), die zwei Schemata entwickelte, um Texte und Abbildungen in Physikschulbüchern auf die Darstellung von Geschlechterrollen zu untersuchen. Leicht abgewandelt wurden diese für die Untersuchung der Biologieschulbücher genutzt. Es werden dabei sowohl qualitativ als auch quantitativ Inhalte der ausgewählten Bücher analysiert.

Ziel der vorliegenden Arbeit soll es sein, Ergebnisse vorzulegen, die wiedergeben, in welcher Häufigkeit Männer und Frauen in den Schulbüchern der Biologie präsentiert und wie diese dargestellt werden. Es soll eine Grundlage dafür geschaffen werden, herauszufinden, inwiefern Potenziale und Grenzen der Biologieschulbücher bei der Geschlechterprägung von jungen Heranwachsenden in der Schule bereits genutzt wurden und werden.

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