Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Examensarbeit Reif

Reif, M. 2020: Langzeitwirkungen von Science-Camps. Eine Interviewstudie mit ehemaligen Teilnehmerinnen und Teilnehmern.

Einleitung:

[...]

Das IW Köln hat 2008 in seinen Berichten darauf hingewiesen, dass jährlich etwa 20.000 MINT Fachkräfte zu wenig ausgebildet werden (IW Köln 2008). So schlossen 2008 etwa 90.000 Studierende ein MINT-Studium ab. Nach Berechnungen des IW Köln sollen es von 2015-2020 im Durchschnitt 80.000 Absolventen sein. Der jährliche Bedarf von 113.000 Absolventen im MINT Bereichen kann damit jedoch nicht gedeckt werden.

Wie die Experten ausführen, ergebe das für das Jahr 2020 eine Lücke von ca. 200.000 fehlenden MINT-Absolventen.

Tatsächlich fällt die Prognose besser aus als die Realität zeigt. Nach dem Herbstreport 2019 des IW Köln fehlen im Oktober 2019 in 36 MINT-Berufskategorien 263.000 Personen. Zwar nahm bezüglich den Experten die Lücke zum Vorjahr um 74.000 (22 %) Stellen ab, und obwohl die Zahl der MINT Akademiker in den letzten Jahren zugenommen hat, wird ein Problem deutlich sichtbar. Deutschland kann seinen Ruf als innovatives, wohlhabendes, technisch wandelbares und schnell wachsendes Land nur gerecht werden, wenn die MINT-Erwerbstätigkeit weiterhin zunimmt.

Nachdem kurz die Problemstellung skizziert wurde - auf die später detaillierter eingegangen werden soll - werden im Rahmen dieser Arbeit Ergebnisse einer Untersuchung dargestellt, welche die langfristige Effektivität und Relevanz des Science-Camps mit Hilfe von qualitativen Interviews überprüft.

Hursie hat eine Studie über die Langzeitwirkung von Science-Camp mit Hilfe eines Fragebogens durchgeführt (Hurise, 2018). Seine Ergebnisse zeigen Einfluss auf die Zukunftsgestaltung der Teilnehmer/innen. In meiner Arbeit soll jedoch mit anderen Methoden die Problemfrage aus einem anderen Blickwinkel betrachtet werden. Ungeachtet dessen werden Verweise und Verbindung zu der Arbeit von Hursie hergestellt, um mögliche Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu beleuchten. Zudem stellten Linder und Hursie 2019 in ihrem Ausblick dar, dass „vertiefende Interviews mit einzelnen Teilnehmern und Teilnehmerinnen geplant [seien], um mögliche Abwägungen von Freizeitatmosphäre, Betreuungsangebot und Fachangebot zu ermöglichen.“ (Lindner & Hursie, 2019: 430)

In der vorliegenden Arbeit soll folgende Frage beantwortet werden:

Welchen Einfluss nimmt die Teilnahme am Science-Camp auf die spätere Berufswahl von ehemaligen Teilnehmern? [...]


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