Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Weiteres

Login für Redakteure

Examensarbeit Röhlecke

Röhlecke, L. 2020: Eine Untersuchung zum Thema artgerechte Tierhaltung im Hinblick auf dieFörderung der Bewertungskompetenz im Fach Biologie.

Einleitung:

„Shut Down Tierindustrie“ – Diese Botschaft prangte im Juli dieses Jahres vom Dach des Tönnies-Werks in Rheda-Wiedenbrück. Aktivisten wollten auf die Ausbeutung von Nutztieren aufmerksam machen und protestieren gegen die als Massentierhaltung deklarierte Nutztierhaltung (Süddeutsche Zeitung 2020). Tierschützer und Verbraucher/innen fordern immer wieder eine stärkere Fokussierung auf das Tierwohl und damit einhergehend eine Verbesserung der Haltungs- und Produktionsbedingungen gehaltener Nutztiere. Durch die starke mediale Aufmerksamkeit rückt die Nutztierhaltung und insbesondere die damit zusammenhängenden Produktions- und Haltungsbedingungen vermehrt in den Fokus der Öffentlichkeit. Auf Grund der Aktualität und gesellschaftlichen Relevanz bildet die Tierhaltung einen wichtigen Sachverhalt im naturwissenschaftlichen Unterricht. Für die Vermittlung bestimmter Sachverhalte stehen den Lehrenden verschiedene Lehr- und Lernmittel zur Verfügung. Dennoch wird das Schulbuch noch immer als zentrales Mittel zur Gestaltung und Durchführung des Unterrichts angesehen. Auch im Hinblick auf die Thematisierung von Tierhaltung wird das Schulbuch bevorzugt. So untersuchte Jens Hepper (2017) die vermittelten Indikatoren von Tierwohl im unterrichtlichen Kontext und ermittelte in dem Zusammenhang den Einsatz verschiedener Medien im Unterricht. Die Umfrage ergab, dass mehr als 70% der Lehrkräfte das Schulbuch zur Thematisierung des Tierwohls nutzen. Im Zuge dessen, werden zwölf Schulbücher untersucht, um herauszufinden, wie Nutztierhaltung in Biologieschulbüchern der Sekundarschule dargestellt wird und welchen Beitrag sie zur Aufklärung über Nutztierhaltung liefern können. Hinsichtlich eines kompetenzorientierten Unterrichts und der entsprechenden Realisierung in Lehrund Lernmitteln werden die Lehrbücher zusätzlich dahingehend untersucht, ob sie einen Beitrag zur Förderung der Bewertungskompetenz leisten können. Die vorliegende Arbeit wurde in fünf Gliederungspunkte unterteilt. Im ersten Kapitel werden die theoretischen Grundlagen der Arbeit vorgestellt. Diese teilen sich in zwei Aspekte. Zunächst werden wesentliche Hintergrundinformationen zum Thema Nutztierhaltung dargestellt. Dabei wird auf Merkmale und Kriterien der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung, sowie auf die Definition wesentlicher Begriffe eingegangen. Anschließend wird die, im Zuge der anhaltenden Kritik gegenüber der konventionellen Nutztierhaltung geführten, Debatte dargestellt und entsprechende Maßnahmen zur Verbesserung des Tierwohls beschrieben. Darauf aufbauend wird die fachdidaktische Betrachtung des Themas Nutztierhaltung vorgestellt. Der zweite Teil der theoretischen Grundlagen widmet sich der Darstellung der naturwissenschaftlichen Kompetenzorientierung, insbesondere der Bewertungskompetenz. In dem Zusammenhang erfolgt am Ende des ersten Kapitels die Einordnung des Themas Tierhaltung in den Fachlehrplan Biologie der Sekundarschule. Das zweite Kapitel umfasst die empirische Untersuchung der Schulbücher. Dazu wird zunächst das Schulbuch als Unterrichtsmedium vorgestellt, sowie die Auswahl der Lehrbücher benannt. Das zweite Kapitel endet mit der Vorstellung der Untersuchungsmethode. Da der Untersuchung der Schulbücher ein selbst erstellter Kriterienkatalog zu Grunde liegt, wird auf die Auswahl der einzelnen Kriterien detailliert eingegangen. Im dritten Kapitel werden die Ergebnisse der Untersuchung in Form von Diagrammen visuell dargestellt, welche als Grundlage für die Diskussion im vierten Kapitel dienen. Im fünften Kapitel werden die wesentlichen Erkenntnisse der Arbeit zusammengetragen.

Zum Seitenanfang