Examensarbeit Spreer
Spreer, J. 2020: Untersuchung zum Interesse von Schülerinnen und Schülern an medizinischen Themen im Biologieunterricht.
Zusammenfassung:
Da die Prävention von Krankheiten durch medizinische Leistungen wie der Hautkrebs- oder Brustkrebsvorsorge in Deutschland von vielen Menschen genutzt wird (ifD Allensbach, 2019) und diese, insbesondere anderer Präventionsmaßnahmen, auch durch das Gesundheitssystem gefördert wird (siehe Präventionsgesetz- PrävG) ist diese auch für Kinder und Jugendliche wichtig. Dies zeigt sich auch dadurch, dass die Gesundheitsbildung auch Teil der Lehrpläne und Bildungsstandards ist. Auch das Thema Impfen wird, laut Lehrplan, im Unterricht behandelt, um Schüler*innen zur Gesunderhaltung anzuleiten (Kultusministerum, 2004).
Es stellen sich einige Fragen, bezüglich der Einstellung und dem Interesse von Schüler*innen am Thema Impfen. Aus diesem Grund wurde eine Befragung, mittels Fragebogen, an einem Gymnasium in Sachsen-Anhalt durchgeführt. Der Fragebogen enthält neben sieben Angaben zur Person 21 Items, die in die zwei Bereiche Unterricht und Impfen eingeteilt sind. Als Antwortmöglichkeit dient dabei bei den meisten Fragen eine fünfstufige Likert-Skala, die von „stimme sehr zu“ bis „stimme nicht zu“ reicht. Daneben finden sich zwei Items, bei denen Mehrfachantworten möglich sind und eine offene Frage.
Die Stichprobe der Ergebnisse beträgt 97, davon 52 weibliche, 44 männlich und ein divers Befragte*r. Im Durchschnitt beträgt das Alter der Befragten 13,21 Jahre. Von den befragten Schüler*innen befinden sich 26 in der siebten Klasse und die restlichen 71 Schüler*innen in der achten Klasse. Laut den Angaben der Befragten sind 91 % der Schüler*innen geimpft und 80 % von Ihnen besitzen einen Impfpass.
Die Ergebnisse zeigen zum Einen, dass sich bestehende Forschungen zum Interesse von Schüler*innen bestätigen lassen. Mädchen interessieren sich mehr für das Fach Biologie und für das Thema Impfen als Jungen. Generell ist das Interesse für medizinische Themen (Thema Mensch) bei beiden Geschlechtern hoch. Das Interesse am Fach Biologie lässt aber im Lauf der Schuljahre (von der siebten zur achten Klasse) bei beiden Geschlechtern nach.
Zum Anderen zeigen sich einige neue Ergebnisse. So interessieren sich Schüler*innen mit besseren Biologienoten mehr für das Fach Biologie, als Schüler*innen mit schlechteren Noten. Auch haben Schüler*innen, die das Fach Biologie interessant finden, ebenfalls ein erhöhtes Interesse für das Thema Impfen. Auch lässt sich sagen, dass sich Schüler*innen, die sich für das Thema Impfen interessieren, mehr Mitbestimmung in diesem Bereich wünschen und sich mehr über dieses Thema in ihrer Freizeit unterhalten.
Bezüglich des Bereichs Impfen zeigt sich, dass die meisten Schüler nicht wissen, ob sie gut über das Thema Impfen informiert sind. Wenn sich die Schüler*innen selbst über das Thema Impfen informieren, so geschieht dies meist durch die Eltern und den Hausarzt. Es wird sich allerdings auch gehäuft durch neuere Medien, wie dem Internet oder Social Media informiert.
Abschließend lässt sich sagen, dass sich die befragten Schüler*innen, laut eigenen Angaben, kaum durch die Medien oder ihren Mitmenschen in ihrer Einstellung und Meinung zum Thema Impfen beeinflussen lassen.