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Examensarbeit Beck

Beck, C. 2011: Bilingualer Sachfachunterricht:

Eine deutsch-französische Unterrichtseinheit zum Thema “Ernährung” im Fach Biologie


Zusammenfassung

Les vitamines, les céréales, les lipides, le muesli – diese Begriffe könnten an jedem Gymnasium in Deutschland genannt werden. Sie sind Bestandteil einer deutsch-französischen Unterrichtseinheit im Fach Biologie zum Thema „Ernährung“ - interessant, motivierend, ansprechend, spannend, neuartig. Jedoch ist Bilingualer Unterricht kein Novum!

Im Zuge der Globalisierung, der Vereinigung Europas und der geforderten Mehrsprachigkeit, rückt der Bilinguale Sachfachunterricht jedoch immer mehr in den Fokus.

In einem Vergleich wurden die Sachfachleistungen von bilingualen und monolingualen Biologieschüler(innen) in Bremen untersucht (Vgl. Osterhage, 2007, 45). Insgesamt schneiden die bilingualen Schüler(innen) in fünf Kompetenzen besser ab als die Schüler, die in ihrer Muttersprache unterrichtet worden (Vgl. Osterhage, 2007, 47). Folglich kann man schlussfolgern, dass eine positive Abhängigkeit zwischen Leistung und Bilingualem Unterricht besteht (Vgl. Osterhage, 2007, 47). Dieser Kompetenzvergleich unterstreicht meine These, dass Bilingualer Biologieunterricht sowohl einen Erkenntniszuwachs im Sachfach als auch eine Steigerung der Sprachkompetenz nach sich zieht.

Hieraus ergibt sich der Ansatzpunkt für die vorliegende Arbeit, die zunächst versucht, den aktuellen Stand des bilingualen Sachfachunterrichts darzustellen, den Begriff des Bilingualen Unterrichts definiert und dessen aktuelle Situation in Deutschland dargestellt. Ebenso werden methodische Überlegungen, das Problem des Einsatzes der Mutter- und Fremdsprache, lernpsychologische und psycholinguistische Aspekte, das Problem der Leistungsmessung, die Kombination von Fremdsprachen- und Sachfachdidaktik und die Vorteile bilingualen Unterrichts diskutiert.

Im folgenden Teil wird spezifisch auf den Bilingualen Biologieunterricht eingegangen. Der aktuelle Forschungsstand, die Sichtweisen der beteiligten Sprach- und Sachfachdidaktik, methodische Überlegungen und der Materialbestand für den Bilingualen Biologieunterricht werden dargelegt. Zuletzt werden mögliche Themen für den Bilingualen Biologieunterricht zusammengetragen.

Im dritten Teil der Arbeit wird eine bilinguale Unterrichtseinheit zum Thema „Ernährung“ vorgestellt. Die sechs geplanten Unterrichtsstunden werden im Detail präsentiert und begründet. Zwei dieser Stunden wurden als Unterrichtsversuche ausprobiert und werden im Detail dargestellt und ausgewertet. Zuletzt wird ein Fragebogen herangezogen, der die Schülerperspektive zeigen soll.

Die zwei durchgeführten Unterrichtsversuche riefen eine sehr große Motivation bei den Schülern/Schülerinnen hervor. Aus dem Schülerfragebogen geht hervor, dass die Mehrheit der Schüler(innen) den Bilingualen Biologieunterricht positiv bewertet. Sie beurteilten die Gestaltung des Unterrichts meist als interessant. Es konnten viele Ernährungsregeln reproduziert und mehrheitlich das zusammengestellte Sandwich sprachlich korrekt dargelegt werden. Allerdings waren sich die Schüler(innen) darüber einig, dass der Gebrauch der Fremdsprache für sie ziemlich schwer sei, da sie sich erst im zweiten Lernjahr befinden.

Es bestätigt sich hiermit die These, dass sich Bilingualer Biologieunterricht im dritten oder vierten Lernjahr besser anbietet. Die mangelnden Sprachkenntnisse haben die Motivation der Schüler(innen) nicht eingeschränkt, wodurch sie mit Spaß und Interesse gearbeitet haben.

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